An der Burg
Chronik 50 Jahre Kleingartenverein An der Burg e.V
Am 17. März 1961 wurde in der Dorfgaststätte „Dorfkrug“ in Marl-Lenkerbeck unser Kleingartenverein von 16 Kleingarteninteressenten gegründet. Da der Wald die Burg, direkt am Kleingartengelände grenzte, einigte man sich auf den Namen KGV An der Burg.
Am 26. September 1961 erteilte das Bauamt der Stadt Marl die Genehmigung zum Laubenbau, und am 2. Oktober 1961 erfolgte die Eintragung ins Vereinsregister des Amtsgerichts Marl.
Geplant waren zuerst 16 Parzellen, danach sollte die Anlage auf 27 Parzellen vergrößert werden. Wie sich bei der Gründungsversammlung feststellte, konnten 1961 aber nur 14 Parzellen vergeben werden. Ein Mitglied verzichtete, indem er sich auf eine der noch ausstehenden 13 Parzellen bewarb. Es waren aber immer noch 15 Bewerber vorhanden. Man kam zu der Einigung, die angebotenen Parzellen zu verlosen.
Eine nicht so leichte Aufgabe kam auf die Mitglieder zu. Aus einem Sumpf und Moorgelände waldseitig sowie einer Queckenwiese sollte eine Kleingartenanlage entstehen.
Es musste zuerst ein Graben der das Gelände durchquerte verrohrt werden. Dazu wurden 180 Betonrohre in der Größe von 60x90cm bis zur Straße Am Wiesental angeliefert. Von hier wurden sie mit der Hand an ihren Bestimmungsort gerollt.
Diese Arbeit wurde natürlich von den Mitgliedern erledigt.
Nun erfolgte die Herstellung der Gärten. Man kam auf die Idee das Gelände maschinell umgraben zu lassen. Die Maschine blieb jedoch in dem sumpfigen und moorigen Gelände stecken. Eine zweite Maschine musste herbestellt werden, um die stecken gebliebene Maschine heraus zuziehen.
Es wurde der Versuch unternommen, Pferde zum umgraben des Geländes von den hiesigen Bauern eizusetzen. Die Pferde der der Lenkerbecker Bauern schafften dies ihres hohen Alters wegen nicht. Jetzt war es jedem Mitglied klar, die Gärten mit eigener Manneskraft zu erstellen.
Das gesamte Terrain musste im Schnitt um einen halben Meter angehoben werden, um mit dem Hauptweg gleichzuziehen. Um diese Arbeit zu erledigen, wurden 1000m³ Erde angefahren, und von den Mitgliedern verteilt.
Danach wurde der Zaun von ca. 400m gesetzt und der Hauptweg erstellt.
Hierzu wurden 150 LKW –Ladungen mit Schlacke-Asche vom damaligen Sportplatz
Sinsen benötigt.
Bei jedem Wetter wurde gearbeitet, denn sonst würde sich die Erstellung der Kleingärten hinauszögern. Für die zu leistende Arbeiten benötigten die Kleingärtner im Jahr 1961, 2000 Gemeinschaftspflichtstunden.
Im April 1962 wurde der zweite Abschnitt mit 13 Gärten in Angriff genommen.
Und wiederrum war der Einsatz der Mitglieder gefragt. Hauptweg und Umzäunung mussten erstellt und die Hainbuchenbuchen zwecks der Hainbuchhecke gepflanzt werden. Die Hauptleitung für die Wasserversorgung der einzelnen Parzellen wurde verlegt. Weitere Arbeiten wie setzen der Randsteine entlang des Hauptwegs, erstellen der Pfeiler für das Haupttor wurden ausgeführt. Die Kleingärtner leisteten im Jahr 1962 1.229 Stunden für die Erstellung der KGA An der Burg.
In den Jahren 1963-1967 wurde der untere öffentliche Teil unserer Kartenanlage fertig gestellt. Gleichzeitig erfolgte der Bau eines Geräthauses, das Haupttor wurde montiert, und die Freifläche zum Aufenthalt und Erholung der Besucher unser KGA wurde plattiert.
1970 traten demente Schäden an der vereinseigenen Wasserleitung auf. Die Hauptleitung musste überholt und teilweise erneuert werden. Gleichzeitig wurden Schächte für die Wasserzähler vor den Parzellen errichtet.
Im Sommer 1971 wurde durch ein Unwetter die KGA Überflutet. Die Gärten waren verschlammt, und der Hauptweg teilweise zerstört. Kantensteine entlang des Hauptweges mussten neu gesetzt, und die entstandenen Schäden am Hauptweg behoben werden.
In seiner Sitzung am 24.01.1980 hat der Grünflachen und Sportausschuss der Stadt Marl beschlossen das Flurstück 211 mit einer Größe von 625m² in unserer
Kleingartenanlage zu integrieren. Die Anlage wurde somit um 2 Parzellen auf
29 Parzellen erweitert.
In der Mitgliederversammlung am 10.November 1983 wurde die Elektrifizierung unserer KGA beschlossen. Alleine der Hauptanschluss der VEW kostete dem Verein 9017,-DM. So musste jeder Parzelleninhaber 300,-DM für den Hauptanschluss der VEW entrichten. Die Kosten in Höhe von 650,-DM pro Parzelle für die Installation bis zum Stromzwischenzähler in den einzelnen Parzellen kamen noch hinzu. Die Erdarbeiten und Verlegung des Hauptkabels wurden von den Mitgliedern ausgeführt.
Am 24.März 2000 beschloss die Mitgliederversammlung, mit 26 ja Stimmen, eine einfache Dachkonstruktion mit Befestigung im Eingangsbereich zu bauen. Kurz gesagt einen Unterstand. Es wurde eine Akte Sommerhaus angelegt, die die Konstruktionspläne und überarbeiteten Vorschläge, und die Auflagen der zuständigen Ämter beinhaltete.
Aus dieser Dachkonstruktion mit Befestigung entstand dann unser Vereinshaus.
Am 08. Juni 2002 feierten wir unser Richtfest.
Die durch den Bezirksverband Marl der Kleingärtner getroffene Abwasser u. Kanalisierungsmaßnahmen wurden im Herbst 2002 erfolgreich abgeschlossen.
Der Abwasseranschluss am Kanalisationsnetz der Stadt Marl erfolgte am
23. Januar 2003.
Im Jahr 2004 musste der Hauptwasseranschluss, und somit auch der Hauptwasserzähler, der er sich im Keller eines Siedlungshauses An der Burg befand, und dieses den Eigentümer wechselte örtlich verlegt werden.
Der Hauptwasseranschluss- und Zähler wurde in der Laube des Garten 1 installiert.
Nach 22 jähriger Tätigkeit als Vereinsvorsitzender stellt im Jahr 2005 Ernst Behring sein Amt zu Verfügung. Gartenfreund Karl-Heinz Schwieder wurde als sein Nachfolger gewählt.
In diesem Jahr erfolgte auch die Erneuerung des Hauptweges mit Finanzeller Unterstützung des Bezirksverbandes und Arbeitseinsatz unserer Mitglieder.
Nachdem am Tage zuvor Radlader, Walze und 143,4 Tonnen grober Schotter für den Unterbau des Weges angeliefert wurden, begann am 02.04.2005 der 1. Abschnitt unserer Wegearbeiten.
Der 2. Bauabschnitt erfolgte am 16. Juni 2005. Nach Anlieferung von 54 Tonnen Dolomitsand und Bereitstellung von Radlader und Walze erledigten 18 Gartenmitglieder diese körperlich anstrengende Arbeit in 8 Stunden.
Im Geschäftsjahr 2006 wurde mit dem Anbau am Vereinshaus in dem auch die Sanitäranlagen eingeplant wurden begonnen. Nach Fertigstellung des Anbaues
erfolgten die Innenarbeiten die Im Frühjahr 2007 abgeschlossen wurden.
Am 03.April 2007 erfolgte die Bauabnahme des Vereinshauses durch das Bauamt der Stadt Marl.
Im Jahr 2008 wurde die Mauer an der Waldseite im oberen Teil erneuert, und Baum- und Heckenschnittentsorgungsboxen erstellt.
Der Zaun Im Eingangsbereich wurde 2009 erneuert, und 2010 mit Pflasterarbeiten im unteren öffentlichen Teil unserer Anlage begonnen.
In diesem Jahr wurde mit den Sanierungsmaßnahmen im vereinseigenem Keller des Garten 1 begonnen und der Bau einer Pergola mit variabler Überdachung erstellt.
Aufgeführt in dieser Chronik waren nur die markierenden Arbeiten die zum größten von unseren Gartenmitgliedern erledigt wurden.
Dafür noch einmal herzlichen Dank.
Allzu schnell wird vergessen wie viel Zeit und ehrenamtlich Arbeit investiert werden muss um eine KGA in Ordnung zu halten und zu verwalten, damit auch die Bürger unserer Stadt beim erholsamen Sparziergang in unserer Anlage sich entspannen und Natur pur genießen können.
Die Kleingartenanlagen in Marl sind nicht nur grüne Oasen, sie haben auch Freizeit und Erholungswert. Diente einst der Schrebergarten zur zusätzlichen Ernährung der Familie, damit sie genügend frisches Obst, Gemüse und Salat hatten und der Haushalt finanziell entlastet wurde, so ist heute der Freizeit und Erholungswert für Jung und Alt nicht zu unterschätzen.
Ein Kleingarten sollte für Jedermann finanziell erschwinglich sein. Trotz finanzieller Notlage der Kommunen sollte man daran denken, das Kleingärtner Parks und Erholungsstätten für unserer Bürger schaffen und erhalten, ohne die Stadtkasse wesentlich zu belasten.
Ich zediere den letzten Absatz des Kommentars in unserer Verbandszeitschrift für das Kleingartenwesen, aus dem Artikel Kleingärten für dich, für mich, für alle von den Präsidenten des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde Peter Ehrenberg.
Ich bitte sie, dort Wo Bedarf gegeben ist, aber auch dort, wo Bevölkerungsschwund das Stadtbild prägt, sich mit aller Kraft für die Weiterentwicklung des Kleingartenwesens einzusetzen, denn nichts bringt mehr Stadtrendite als diese grünen Edelsteine.
Kleingärtner für dich, für mich, für alle ihr Wert für die Gesellschaft ist unbezahlbar.
Gut Grün
Karl-Heinz Schwieder
( 1.Vorsitzender)
Stand:2011