Was kann man gegen Ungeziefer im Garten tun?
Schädlinge und andere Gartenärgernisse einfach und günstig bekämpfen? Kein Problem!
Wühlmäuse (Schermaus):
Äußerst unbeliebt, da sie die Wurzeln der Pflanzen abknabbern, hauptsächlich bei Gemüse und Obstbäumen. Zu erkennen an frischen Nagespuren an den untersten Stielen. Die Folge: Die Pflanzen verkümmern und gehen ein. Außerdem graben Wühlmäuse gerne flachliegende Gänge in den Garten und drücken die Grasnabe vom Rasen hoch. Wenn Sie einen störenden Bau entdeckt haben, öffnen Sie einen der Gänge und legen Sie einen mit Diesel- oder Duftpetroleum getränkten Lappen hinein. Der Lappen muss zuvor in eine Plastikröhre gesteckt werden, damit kein Öl ins Erdreich gelangt. Der Diesel- oder Petroleumgeruch verteilt sich in den Gängen, und die Wühlmäuse suchen in der Regel das Weite. Dieses Hausmittel hilft jedoch nicht immer.
Erfolgreicher ist die Bekämpfung mit dem so genannten Schermausriegel. Diese Riegel müssen Sie am besten eine Woche lang in ein luftdichtes Gefäß mit frischen Karottenschalen einlegen. Nur so riecht der Riegel frisch und nur dann isst die Maus ihn überhaupt. Stecken Sie dann in jeden sichtbaren Gang einen Riegel. Hat die Maus den Riegel gefuttert, ist sie innerhalb von drei Tagen tot. Den Schermausriegel gibt es bei allen Schädlingsbekämpfern von der Firma Frunol Delicia für ca. 2,50 Euro zu kaufen.
Vorbeugung: Die Wurzeln der Pflanzen in Hasendraht einwickeln, das nimmt den Tieren die Nahrungsgrundlage.
Maulwürfe:
Diese Tiere stehen unter Artenschutz und dürfen daher nicht gefangen und getötet, sondern nur vertrieben werden. Am liebsten leben sie unter gesunden Wiesen, da sie dort viele Regenwürmer finden. Maulwürfe kann man, ähnlich wie Wühlmäuse, mit allem vertreiben, was schlecht riecht – also auch über die Petroleum-Methode.
Grasmilben:
Die kleinen Tierchen treiben vor allem im Frühjahr und im Spätsommer ihr Unwesen. Sie halten sich hauptsächlich auf Wiesen und im Gras auf und sind mit dem bloßen Auge kaum zu erkennen. Auf der Haut können sie unangenehme, rote Stiche hinterlassen, die ähnlich aussehen wie Flohbisse und stark jucken, oft bis zu einer Woche.
Tipp: Um festzustellen, ob Ihr Rasen oder Ihr Lieblingsplatz im Freibad befallen ist, einfach – am besten in der prallen Hitze – ein weißes Blatt auf die "Testfläche" legen. Grasmilben mögen solche Sonnenplätze. Wenn nach einigen Minuten winzig kleine rötliche oder bräunliche Flecken auf dem Papier zu erkennen sind, sollten Sie sich lieber woanders ausstrecken.
Sollte Ihre gesamte Wiese zu Hause befallen sein, kann nur der Schädlingsbekämpfer helfen. Der Rasen wird dann mit einem umweltfreundlichen "Phyrethrum" gespritzt. Damit sind die Tiere immerhin für ein Jahr unschädlich gemacht. Der Preis für ca. 200 - 300 qm Gartenfläche: ab ca. 100 Euro. Vorbeugend sollten Sie immer Ihren Rasen so kurz wie möglich halten: Grasmilben sitzen nämlich an den Spitzen der Grashalme.
Blattläuse:
Sie sind extrem schädlich, da sie den Saft an den Triebspitzen der jungen Pflanzen aussaugen. Die Folge: Die Pflanze wächst langsamer, kräuselt sich und kann sogar eingehen. Blattlausbefall erkennen Sie daran, dass sich die Blätter anfangen nach innen zu kräuseln. Geschwächte und hochgezüchtete Pflanzen sind besonders gefährdet. Gegen Blattläuse hilft am besten Brennnessellauge. Frisch gepflückte Brennnesseln einfach 24 Stunden lang in Wasser einweichen. So wird Kieselsäure freigesetzt, die Läuse dann zerstört. Die Flüssigkeit abschütten und 1:10 mit Wasser verdünnen, das heißt: zehnmal so viel Wasser wie Lauge dazuschütten. Dann das Ganze in eine Sprühflasche füllen und die Pflanze täglich damit einsprühen, bis keine Läuse mehr auf der Blattunterseite sitzen. Statt Brennnesseln können Sie auch Zigarettenstummel verwenden, das Nikotin tötet die Läuse ebenso. Die Brennnessellauge können Sie auch vorbeugend einsetzen.
Schnecken:
Vergessen Sie Bierfallen und sonstige Hausmittel bei einer Schneckeninvasion im Gemüsegarten, denn die Schnecken "stolpern" eher nur zufällig in diese selbstgebauten Fallen, werden davon aber nicht angelockt. Eine Plage bekommen Sie so nicht in den Griff. Eine wirksame Methode gegen Schnecken ist das "Schneckenkorn", das rund um gefährdete Pflanzen verteilt wird. Der Wirkstoff: eine Eisenverbindung. Diese ist für Menschen, Igel und Haustiere unbedenklich. Zu kaufen gibt es Schneckenkorn im Fachhandel. Der Preis für 200 g: ca. 3,39 Euro. Streuen Sie das Korn niemals bei Regen über die betroffenen Beete, denn dann zerfallen die Körner zu schnell und wirken nicht so gut.
Am besten ist es jedoch, die Pflanzen mit umweltfreundlichen Moosextrakten zu begießen, z. B. von "Lebermoos" (5 Liter, Preis: ca. 8 Euro). Den Geruch mögen die Schnecken nicht und suchen das Weite. Nach jedem Regenschauer müssen die betroffenen Pflanzen jedoch erneut begossen werden. Im Gegensatz zu Schneckenkorn ist Lebermoos vollkommen ungefährlich für Gartennützlinge oder Kinder.